Aquaristik-Treffpunkt.eu

Hallo liebe Forianer, Aquarianer und solche, die es werden wollen,
diese Thema ist viel diskutiert worden.
In meinem Beruf als Beraterin im Aquariengeschäft werden mir sehr häufig Fragen dazu gestellt, z.B.:
Warum muß ich einen Ww. machen?
Macht der Filter das Wasser nicht genügend sauber?
Wie oft mache ich einen Ww.?
Warum wachsen trotzdem Algen?

Ich will hier versuche auf diese Problematik möglichst gut einzugehen und möglichst allen Euren Fragen Rede und Antwort zu stehen!

Unsere Fische, Wirbellosen und auch die Pflanzen haben einen Stoffwechsel, genau wie wir. Stellt Euch vor, unsere Toilette würde nicht saubergemacht ...
Sicherlich kein angenehmer Gedanke. Die Notwendigkeit ist also nicht zu bestreiten. Nun verarbeiten Bakterien im Bodengrund und im Filter die Abfallstoffe der Bewohner des Aquariums aber auch zu wiederverwendbaren Stoffen(Recycling) und die Pflanzen wachsen mit dieser Nahrung.
Es ist leider aber wie bei unserer Abfallentsorgung, irgendetwas ist übrig,
manche Nährstoffe sind im Überflußvorhanden, an anderen besteht Mangel.
Beim Wasserwechsel entfernen wir einen Teil dieser Stoffe(zb. Nitrat), die frei im Wasser gelöst sind. Andere sitzen auf den Einrichtungsgegenständen fest(z.B. Phosphat) und sorgen trotzdem für so manche Algen(Bart- oder Pinselalgen).
Das Gleichgewicht aller Nähtstoffe ist entscheidend!
Ein häufiger, kleinerer Wasseraustausch ist für die Bewohner mit weniger Stess verbunden.

Welches Wasser ist nun überhaupt für den Ww. geeignet?
Regenwasser ist sehr arm an Mineralien, aber leider reich an Schadstoffen aus der Luft, deshalb scheidet es in den meisten Fällen aus.
Brunnenwasser ist, wenn überhaupt vorhanden, mit Düngerückständen aus der Landwirtschaft stark belastet, also auch nicht geeignet.
Leitungswasser ist unser reinstes Lebensmittel, ständig wird seine Qualität berwacht. Also ist dieses das am ehesten zu emfehlende Wasser.

Die meisten Hauswasserleitungen sind aus Kupfer, einem giftigen Schwermetall. Deshalb ist auch hier einiges zu beachten:
Wasser lange ablaufen lassen, da es beim Stehen in der Leitung Kupfer
(oder Blei) aufnimmt. Immer kaltes Wasser verwenden, weil unsere Boiler und Durchlauferhitzer ebenfalls mit Kupferheizspiralen arbeiten.

Wenn Ihr einen Kälteschock Eurer Pfleglinge vermeiden wollt, dann lasst doch das frische Wasser einfach in Eimern über Nacht abstehen. Ein von mir emfohlener Wasseraustausch von 10% in der Woche ist allerdings, wie ein starker Tropenregen, für die Temperatur nicht sonderlich entscheidend.

Zitat

Original von Tom
Hallo -

der Artikel von Gabi liesst sich sehr gut - wobei ich sagen ( schreiben ) muss, dass der beste Filter eines Aquarianers immer der Wassereimer ist und meistens ( oder in vielen Fällen ) auch die letzte Rettung !.

Ich bin schon seit sehr vielen Jahren Malawi-Aquarianer, d.h. ich pflege überwiegend Nachzuchten welche im Malawissee vorkommen oder dort ihren Ursprung haben.

Die geforderte Wasserqualität entspricht dem unserer Stadt ( Speyer ) und ein 25% bis 33% Wasserwechsel ist bei meinen Pfleglingen in einem Abstand von 3 Wochen vollkommen ausreichend. Ich muss allwerdings auch sagen das der Besatz in meinem AQ nicht allzu hoch ist ( 240 Liter - 11 Fische von normaler Grösse ).

Also - auch ein Anfänger/in bringt sich in erster Linie selbst etwas bei indem auch mal ausprobiert wird.... ( wir haben das ja schließlich alle getan ).

Aufwand gibt es immer - jedoch mit der richtigen Technik kann man ( Mann/Frau ) sehr vieles auf ein Minimum reduzieren. Learning by Doing !

Hallo frostküttel,
ich stimme meinem Lieblings-Dauernörgler Tom zu, was die Filterwatte betrifft. Schwämme gibt es im guten Fachhandel fertig zugeschnitten auch für die runden Fluval`s in grob oder fein. Wenn Du Pech hast, mußt Du große Matten kaufen und selber einen Kreis ausschneiden. Das wirst Du schon hinbekommen! :thumbup:
In die Außenfilter kommt bei Deinem Besatz das gröbste Filtermaterial (z.B. Keramikröhrchen) zu unterst und dann immer feiner, zum Schluß der/die Schwamm/Schwämme.
Reinigen solltest Du die Filter immer im Wechsel, also nicht an einem Tag, wenn die Filterleistung so sehr nachgelassen hat, daß eine vernünftige Oberflächenbewegung nicht mehr gegeben ist. Reinigung im Wechsel deshalb, um möglichst die Biologie nicht durcheinander zu bringen. Deshalb sollte auch der Wasserwechsel niemals parallel zu den Filterreinigungen geschehen.
Trotzdem kann man sagen, daß auch ein guter Außenfilter immer hauptsächlich als Schnellfilter arbeitet. Bei sehr schwach besetzten Aquarien oder vom Volumen überdimensional gewählten Filtern empfehle ich eine Drosselung der Filterleistung und eine etwas andere Schichtung des Filtermaterials. In diesem Fall läuft dann auch ein Außenfilter zumindest etwas mehr "biologisch".
In diesem Fall bestücke ich meine Eheim`s zu unterst zuerst mit einem groben Schwamm, der verhindern soll, daß grober Dreck in großer Menge in die Filterkeramikröhrchen gerät und dann wie oben beschrieben. Einen ähnichen Effekt erzielt man, indem man einen Schwamm vor den Ansaugstutzen auf das Sieb schiebt, oder indem man (wie bei einem Hamburger Mattenfilter) den Außenfilter durch eine Matte (halbrund gebogen in der hinteren Ecke des Beckens) ansaugen läßt.
Das waren eine Menge Info`s...
Bis morgen/heute

Schubs! Wird heute Abend von Umlautfehlern bereinigt!

Erledigt!