Im Garnelenteil dieses jungen Forums kam eine Frage zu den Anubias.
Deshalb nun hier mein Bericht:
Bei den
Aronstabgewächsen (Araceae) handelt es sich bei den für die Aquaristik interessanten Arten vorwiegend um Sumpfpflanzen, das heißt, daß diese
nur teilweise von Wasser bedeckt( emers) , in der Spritzwasserzone oder nur in der Regenzeit unter Wasser wachsen.
Zu nennen sind hier die Arten der Gattungen
Anubias (Speerblatt), Cryotocoryne (Wasserkelch),
Lagenandrea und
Acorus (Kalmus).
Meines Wissens sind die Säfte alle diese Pflanzen mehr oder weniger giftig oder für Allergiker hautreizend.
Krebse( Procambarus) allerdings verzehren diese unbeschadet und meine Garnelen leben mit den Krebsen unbeschadet im gleichen Aquarium.
Die Anubien wachsen im Küstengebiet von Westafrika an Ufern von Flüssen und Bächen der Regenwaldgebiete auf Holz oder Steinen haftend. Sie lieben Schatten oder Halbschatten und salzarmes, saures Wasser.
Die Pflanzen bilden einen robusten Wurzelstock, aus dem sehr langsam und teilweise nur sehr wenige neue Blätter sprießen. Keinesfalls darf der Wurzelstock von Bodensubstrat bedeckt sein. Es empfiehlt sich zur Erstverankerung eine Befestigung mit Angelschnur oder Kabelbindern.
Ständig unter Wasser( submers) bildet die Pflanze KEINE Bläten. Alle Blätten, die denn doch in unseren Aquarien treiben, stammen aus einer vorhergehenden Sumpfkultur.
Die Anubias hat in solchen Fällen "nur noch nicht bemerkt", daß sie unter Wasser ist, sie ist eben langsam.
Vielfach wird diese robuste Pflanze in Cichlidenbecken( bei Buntbarschen) eingesetzt, weil sie wohl bitter schmeckt und auch planzenfressende Fische diese in Ruhe lassen. Leider veralgt sie dort schnell, denn das harte Wasser behindert ihr ohnehin zögerliches Wachstum und an Düngung wird in solchen Aquarien selten gedacht.
Nun bin ich auf Eure Fragen sehr gespannt. Vielleicht hat auch jemand schöne Fotos?
Original von achimgr
Hallo Gabi,
sehr guter Artikel. Vielen Dank!!!
Hab gar nicht gewusst, dass unser -in den Wäldern verbreiteter-
Aaronstab, die Cryptos und die Anubias Verwandte sind (oder wie man das nennt).
Eine von mir gekaufte Anubias hatte allerdings Wurzeln, welche ich im Bodengrund vergraben habe, was selbige mit Wachstum dankte...
Heute hab ich 2 "neue" veralgte (!) bekommen, welche nur einen Wurzelstock (also eine Art Ast) haben. Diese werde ich demnach nicht anbinden. Richtig?
Danke nochmals und Gruß an den Bärtigen,
Achim
Hallo Achim,
nettes Avatar!
Das dicke Wurzelding (Wurzelstock) bindest Du an, das muß von Wasser frei umflossen werden. Die dünnen Wurzeln und die Haarwurzeln daran (kaum zu sehen)
dürfen schon in den Bodengrund, die sind zum Festhalten und zur Nahrungsaufnahme!
KSU/Gabi