Hallo,
ich habe mit großer Aufmerksamkeit die vorangegangenen Beiträge über die Ratschläge zur Behandlung von "Fräskopfwürmer" gelesen und mitverfolgt. Und immer beim Lesen solcher "Hilferufe" nach schnellen Ratschlägen fällt mir auf,dass es an einfachen Grundwissen im Umgang mit der Krankheit,und der Behandlung fehlt.
Ich möchte hier nicht als "Besserwisser" oder gar als "Klugscheißer" da stehen,wenn ich mir hier einige Bemerkungen zur Krankheit,der Behandlung erlaube bzw. niederschreibe.
Es nützt auch nix,wenn man im nachhinein auf die Missachtung der Quarantäne hinweist. In meiner 40 jährigen Aquarienpraxis habe ich in den seltensten Fällen erlebt,das Aquarianer überhaupt eine Quarantänezeit beim Neukauf von Fischen "eingelegt" haben. Das ist zwar sehr traurig und bedenklich aber es ist so und es wird wohl auch immer so bleiben,denn Platzmangel,Zeitmangel, Bequemlichkeit und Unwissen sind die meisten Gründe die man hört,wenn man nachfragt,oder auf die Quarantänezeit hinweist.
Aber nun einige Abhandlungen zu den Fräskopfwürmern:
° im Süßwasser kommen diese Würmer vorwiegend bei Killifischen,Labyrintfischen,Salmlern und lebendgebärenden Zahnkarpfen vor
° das heist aber nicht das auch andere Arten befallen werden können
° verhalten sich die betroffenen Fische ruhig so hängen die Würmer aus dem After heraus
° bei der kleinsten Bewegung ziehen sie sich sofort wieder in den After zurück
° sie müßten dann demzufolge nur in der Ruhephase des Fisches zu sehen sein
° die Weibchen können je nach Art bis zu 15 mm lang werden,wobei die Männchen mit bis zu 4 mm Länge recht klein sind
° der Wurm verbeist sich mit seinen Mundwerkzeugen im Enddarm des betreffenden Fisches
° eine Entfernung durch gewaltsames Lösen des Wurmes mit einer Pinzette sollte unterbleiben
° es können innere Verletzungen der Darmwand und innere Blutungen auftreten
° die meisten Arten der Camallanus vermehren sich über Zwischenwirte wie Cyclops,Wasserassln und insektenlarven
° über diese werden die Würmer in das Aquarium eingeschleppt
° C. lacustris und C.cotti stammen aus Asien und sind in der Lage sich im Aquarium zu vermehren da sie lebende Larven zur Welt bringen
° diese Arten benötigen über eine Generation hin keinen Zwischenwirt um am "Leben" zu bleiben
Um die letztgenannte Art scheint es sich höchstwarscheinlich bei den befallenen Skalaren zu handeln (Vermutung von mir).
Behandlung der Fröskopfwürmer:
° mit dem Wirkstoff Fenbendazol , Medikament Panacur, diese genannte Medikament ist verschreibungspflichtig und nur über einen betrefffenden Arzt zu beziehen
° Dosis Dauerbad im externen Behälter, 2,5 ml Panacur 10 % auf 100 Liter Aquarienwasser ,oder aber 250 mg Fenbendazol auf 100 L über 2 Tage,bei 3 Behandlungen im Abstand von 1 Woche
° vor jeder Behandlung ist ein großer Wasserwechsel durchzuführen und sollte die Behandlung im eingerichteten Aquarium erfolgen,so ist nach Abschluß der Behandlung über Aktivkohle zu filtern
Eine weitere Behandlungsart mit dem Wirkstoff Levamisol ist aus meiner Sicht nur dem erfahrenen Aquarianer zu empfehlen,denn diese Behandlungsart setzt Erfahrung und Praxiskenntnisse im Umgang mit dem Wirkstoff voraus.
Eine weitere Behandlungsart hat ja Dieter in seinem Beitrag schon empfohlen.
Ich hoffe meine Ausführen haben ein klein wenig zur Aufklärung über dieses Krankheitsbild beigetragen und wünsche Dir viel Erfolg bei der Behandlung.