Hallo,
Diiieeeetaaaa! Mach Du ma...
Ok, will ich versuchen und zwar so genau wie nötig und so kurz wie möglich. Dazu fange ich mit einer Frage an:
Warum platzen reife Kirschen bei starkem Regen?
Was soll das, werdet Ihr sagen, Fische sind doch keine Kirschen. Ausserdem wachsen Fische nicht auf Bäumen.
Stimmt, aber trotzdem egal, das Prinzip bleibt sich gleich.
Also, die Kirschen platzen nicht durch den Druck des Wassertropfens, sondern durch einen osmotischen Vorgang.
Das Regenwasser mit geringer Osmolarität hat das Bestreben, durch eine semipermeable Membran (die Haut der Kirschen) in die Zellen (das Fleisch) der Kirschen, die hohe Osmolarität haben, einzudringen. Die Zellen quellen dadurch auf und platzen.
Daraus erkennt man ein Grundprinzip der Osmose: Die Flüssigkeit - hier das Wasser - will immer von der schwächeren in die stärkere Lösung wandern, (diffundieren) und ist bestrebt, einen Konzentrationsausgleich beider Flüssigkeiten herzustellen. Dabei diffundiert nur das (reine) Wasser,
nicht aber die darin gelösten Ionen.
Nun zu den Fischen:
Die Körperflüssigkeit von Süsswasserfischen hat eine Dichte (keinen Druck) von etwa 300 Osmol, dies entspricht einem Wasser von ungefähr 250 Grad Härte.
Daraus erkennen wir, dass Süsswasserfische praktisch immer ein "Osmoseproblem" haben, ihre Körperflüssigkeit/das Blutplasma immer eine höhere Osmolarität hat als das den Fisch umgebende Wasser und die Tiere daher in der Lage sind, das Osmosegefälle auszugleichen. Fische haben eine Osmoseregulation (sonst würden sie - siehe Kirschen - ebenso platzen).
Diese Osmoseregulation wird durch die Kiemen, den Schlund und die Nieren ausgeübt. Die Nieren scheiden das aufgenommene Wasser wieder aus - richtig, die Fische pinkeln - und die Kiemen regulieren die Zahl der Chloridzellen.
Daraus ergibt sich zwingend der Schluss: Der o.a. Fisch hat alles mögliche, niemals jedoch ein Osmoseproblem.
Ein Süsswasserfisch kann in Süsswasser niemals aufgrund von Osmolarität aufquellen oder schrumpfen.
Das bedeutet aber nun natürlich nicht, dass neu gekaufte Fische nicht langsam an das künftige Wasser angepasst werden müssten, um ihnen die Osmoseregulation und die Adaption an andere Wasserparameter (PH, Nitrat, Nitrit etc.) zu erleichtern.
Bei Salzwasserfischen ist aber wieder alles anders und bei Fischen, die sowohl in Salz- wie auch Süsswasser leben können (z.B. Lachse) auch.
Verständnisfragen:
1. Was passiert, wenn wir einen Süsswasserfisch in Salzwasser werfen?
2. Was passiert, wenn wir einen Salzwasserfisch in Süsswasser werfen?