Original von Blüher
Sulfationen die sich im Bodengrund einnisten verursachen den schwarzen
Bodengdrund der nach Schwefel richt und doch ungefählich ist. Es sieht nicht gut aus und stinkt nach faule Eier. Welcher Aquarianer möchte soetwas seienen Besuchern anbieten, keiner. GH + KH gehen auseinander wen durch Nitrifikation und freiwerden von Phosfaten der Gesamtsalzgehalt steigt. NO3 und PO4 sind nicht Wasserlösslich sie sammeln sich im Wasser an. Mit einem Leitwertmessgerät oder TDS lässt es sich gut abschätzen ob Wasserwechsel sein muß oder nicht.
Hallo Blüher,
na, mein Lieber, das war aber nix.
was da im Bodengrund vor sich geht, ist die Bildung von Schwefelwasserstoff.
Das der nach faulen Eiern riecht, ist so ziemlich das einzig Richtige in diesem Beitrag von Dir.
In einem faulenden Bodengrund (z.B. feiner, verdichteter Sand, sich zersetzende Pflanzenwurzeln oder gammelndes Holz) werden die ansonsten vorhandenen aeroben (sauerstoffatmenden) Bakterien verdrängt durch anaerobe Bakterien, dies sind solche, die ohne Sauerstoff leben können.
Diese produzieren Schwefelwasserstoff, der - neben dem Geruch -auch ein starkes Blutgift ist,
also alles andere als ungefährlich.Nebenbei zehrt Schwefelwasserstoff noch gewaltig Sauerstoff.
Erkennbar ist das Vorhandensein von Schwefelwasserstoff am Aufsteigen von Blasen, wenn man im Bodengrund stochert oder wühlt.
Beteiligt daran sind im übrigen keine Sulfate sondern Sulfide als Bestandteil des Schwefelwasserstoffes.
Der unschöne Anblick des schwarzen Bodengrundes ist da noch das kleinste Übel.
Ob ich das meinen Besuchern anbiete, sei dahingestellt, aber meinen Fischen, die in solcher Brühe leben müssten (meist nicht mehr lange), biete ich das keinesfalls an.
Als Nitrifikation wird die gesamte Abbaukette von Eiweiss über Ammonium/Ammoniak zu Nitrit und Nitrat bezeichnet.
Das Endprodukt Nitrat ist sehr wohl wasserlöslich (es ist ja im Wasser gelöst oder hast Du schon mal Nitrat im Wasser gesehen) Als Endprodukt einer Selbstreinigung des Wassers kann Nitrat nicht mehr ohne weiteres abgebaut werden, es sei denn, man installiert einen Denitrifikationsfilter.
Also steigt der Gesamtsalzgehalt, erfassbar durch eine Messung des elektrischen Leitwertes nicht duch die Nitrifikation sondern durch Nitrat.
Das kann man in der Tat mit einem Leitwertmesser abschätzen. Oder aber raten. Warum soll man beim Raten nicht auch einen Leitwertmesser ins Wasser halten?
An sich ist ein Leitwertmesser aber ein Messgerät und kein Schätzgerät.
Ich würde mir nicht zutrauen, aufgrund eines Leitwertanstieges auf das Vorhandensein einer bedenklichen Menge Nitrat zu schliessen oder eben zu schätzen.
Dafür gibt es doch recht genaue Nitrat-Test´s, dies gilt auch für Phosphat.
Ich mach´s nochmal etwas komplizierter.
Durch Nitrifikation entstehen in gut laufenden Becken Säuren, die wiederum die Karbonathärte senken. Da sinkt dann auch der Leitwert.
Gleichzeitig steigt der Nitratgehalt und der Aquarianer, der dann schätzt, wähnt sich auf der sicheren Seite, weil der Leitwertanstieg - relativiert durch sein Sinken durch Verminderung der KH - letztlich gleich bleibt.
Die Leitwertmessung ist eine Summenparametermessung, sonst nichts.
Mann, wenn das ein Anfänger gelesen und sich danach gerichtet hätte.
Viele Grüße
Dieter
Warum solltee ich schätzen, wenn ich genau messen kann?