Hallo D.,
nachdem ich die ganze Korrespondenz hier gelesen habe, denke ich, dass es Dir primär um das Problem geht, warum bei Dir keine Pflanzen gedeihen, egal, was für Fische Du hältst. Deine Vorliebe für pflanzenunkompatible Fische scheint ja wohl erst aus der Verzweiflung über diesen Tatbestand entstanden zu sein und eher eine später dazu gekommene Schwierigkeit darzustellen.
Wenn dem so ist, dann ist Meerschweinchenmuttis Beitrag m. E. der hilfreichste. Auch mir hat sie in Bezug auf Pflanzen gute Tipps gegeben. Ich hatte viel Probleme mit Pflanzen, die entweder von Algen totgewuchert wurden oder sich einfach in sich zurückgezogen haben. Schuld daran waren die Wasserwerte, die bei mir vollkommen im Off lagen.
Hast Du denn schon einmal Deine Wasserwerte getestet? Du könntest da einige Überraschungen erleben. Ich habe z.B. Kupfer- und Bleileitungen, was dafür gesorgt hat, dass selten ein Fisch länger als einen Monat bei mir überlebt hat, geschweige denn irgendwelche Wirbellosen. Außerdem habe ich ziemlich hohe kH- und pH- Werte, was etliche Pflanzen auch nicht gut finden (zu niedrig ist aber auch nicht gut).
Seitdem ich um diese Wasserwerte Bescheid weiß, filtere ich mein Wasser mit einem Osmose-Umkehrfilter, damit erst mal der ganze Mist raus ist.
Allerdings sind dann auch die ganzen wichtigen Nährstoffe raus! Ich habe dafür aber Düngekugeln in der Erde, und ich füge bei jedem Wasserwechsel (alle zwei Wochen) dem Wasser Dünger hinzu, und zwar abwechselnd zwei verschiedene (Dosierungshinweise beachten!). Zusätzlich verwende ich Tagesdünger. Schließlich dünge ich mit C02, was den Pflanzen sehr gut bekommt. Man kann das Wasser auch mit entsprechenden Mitteln künstlich wieder aufhärten; ich persönlich komme ohne die Aufhärtung aus, aber das hängt davon ab, was man im Aquarium halten will.
Mit dem falschen Licht kann man auch viel falsch machen, aber da bin ich selber noch viel am Ausprobieren. Das fängt bei den richtigen Röhren an und geht noch weiter mit Beleuchtungsdauer etc. Bedenke auch, dass eine Leuchtstoffröhre, selbst wenn sie noch funktioniert, nach einer gewissen Zeit ( ich glaube, nach ungefähr einem halben Jahr) soviel von ihrer Kraft verloren hat, dass sie ausgewechselt werden sollte.
Es ist wohl auch gut, sich über die Ansprüche der Pflanzen zu informieren, damit man ein Sortiment mit ähnlichen Ansprüchen hat. Fang am besten mit etwas problemloseren Arten an (Auf die Barschverträglichkeit gehe ich hier nicht ein). Es soll übrigens schwierig sein, Vallisnerien und Cryptocorynen miteinander zu vergesellschaften, habe ich aber nie ausprobiert.
Fische sind wertvolle Nährstofflieferanten für die Pflanzen und sollten am besten immer mit dabei sein, aber ich habe davon lieber zuwenig als zuviel. Finde ich sowieso schöner, als wenn ein Haufen Bonbons durchs Becken wuselt. Sieht einfach natürlicher aus.
Zum Bodengrund: Ich habe früher Sand genommen, fand es aber immer schwer, das wirklich sauber zu halten. Ich benutze jetzt feinen Kies (1-2mm) mit den erwähnten Düngekugeln, und das klappt hervorragend. Vielleicht kannst Du ja mal ausprobieren, nur eine abgegrenzte Stelle mit Sand zu füllen, wo Deine Fische sich austoben können.
Filter: Es heißt immer, dass Cryptocorynen verdreckte Filter lieben, aber meine haben eine Filterreinigung nie böse genommen
Ich vermeide es allerdings, die Filterreinigung gleichzeitig mit dem Wasserwechsel vorzunehmen, weil ich Angst habe, das biologische Gleichgewicht zu stark aus dem Lot zu bringen.
Zuguterletzt: Lesen bildet, auch in der Aquaristik. Ich habe letztens ein Buch gesehen, welches sich ausschließlich mit der Pflanzenaquaristik beschäftigt, in dem es viel Interessantes zu lesen gibt (habe leider den Titel vergessen). Bei Aquarien-M.... kannst Du Dich vielleicht über die Wasserbegebenheiten in Berlin oder, genauer, Deines Stadtteiles informieren (woher kommt das Wasser etc.; hat mir in Hamburg schon ganz gute Aufschlüsse gegeben). Dort kannst Du dich natürlich auch über Produkte und Pflanzen, die dort vor Ort zu haben sind, informieren. Schreib Dir am besten schon vorher auf einen kleinen Zettel, was Du fragen willst, damit Du Dich über vergessene Fragen nicht nachträglich ärgerst.
Meine beste Beraterin, was Pflanzen angeht, ist und bleibt übrigens unschlagbar
Gabi. Von ihr habe ich immer die wertvollsten Tipps bekommen, und bislang hat alles, was sie mir empfohlen hat, gut angeschlagen.
Und jetzt: Gute Nacht