Hallo Thorsten,
die Karbonathärte des Aquarienwassers nimmt im Verhältnis zu der des Leitungswassers ab.
Dies kann zwei Gründe haben:
1. Etwas Krbonathärte ist durch die Zugabe von Eichenextrakt "verzehrt" und
2. drch Nitrifikationssäure (i.d.R. Salpetersäure) wurde auch KH vermindert.
Die Verminderung der KH des Beckenwassers durch die Nitrifikationssäure ist in Ordnung und "normal". In der Regel bleibt dies unbemerkt, weil keine Änderung des PH erfolgt (dafür ist die KH noch viel zu groß, PH-Änderungen würden erst ab ca. KH 3 bemerkbar. Dadurch wird auch z.B. deutlich, dass ein Wasser mit etwa KH 5 genauso alkalisch ist, wie ein Wasser mit KH 18.
Mit der Zugabe von CO2 allein bekommst Du - ohne schädigende Auswirkungen auf die Fische - Dein Wasser nicht unter PH 7, dazu ist bei der KH viel zu viel Kohlensäure erforderlich. Dazu mag als grober Anhalt die Dennerle-Co2-Tabelle dienen, siehe auch
www.dennerle.de - dort CO2 und dann CO2-Tabelle. Bei KH 10 und PH 6,9 wärest Du zumindest grenzwertig am CO2-Überchuss. Ausserdem sind die Angaben in der Dennerle-Tabelle nur dann relevant, wenn keine anderen Säuren (z.B. Huminsäuren oder Nitrifikationssäuren) im Becken sind.
Zunächst mal würde ich bei Deinem Wasserversorger - siehe
www.stwks.de - die genauen Wasserwerte anfordern, siehe Startseite, unten rechts "Ihre Wasserqualität".
Den Messabweichungen bei der GH (11 und 13) würde ich keine Beachtung schenken. Man denkt zwar immer: GH minus KH gleich NKH, das stimmt auch mathematisch, nicht aber quantitativ. Die Angabe des "Kalkgehaltes" in "Grad" stammt aus der Waschmittelbranche und ist aquaristisch nicht ohne weiteres übertragbar, jedenfalls dann nicht, wenn man tiefer in die Wasserchemie einsteigt. Da ist die Leitfähigkeitsmessung das Mittel der Wahl.
Dazu ein Beispiel:
Mein Leitungswasser hat 22 GH und 18 KH (also 4 Differenz) bei einer Leitfähigkeit von 900 µ/cm.
Schicke ich dieses Wasser durch einen schwach sauren Kationentauscher, entfernt dieser die KH und ich erhalte ein Wasser mit O KH und (rechnerisch) 4 GH oder NKH. Die Leitfähigkeit dieses Wassers ist aber noch 300 µS/cm.
Die
600 µS/cm - die ja verschwunden sind und die KH ausmachen - entsprechen
18 KH.
Die
300 µS/cm - die der Kationenaustauscher nicht erfasst - sind die
4 verbliebenen Grad an GH oder besser Nichtkarbonathärte (NKH).
Daran siehst Du, dass die reine Beschränkung auf "Grad an Härte" nicht wirklich weiterführt.
Wenn allerdings Euer Leitungswasser fast nur Hydrogenkarbonate und Karbonate enthält, würdest Du mit einem schwach-sauren Kationentauscher praktisch vollentsalztes Wasser herstellen können. Der schwach saure Kati entfernt aus dem Wasser nur die Karbonate und wandelt diese in Kohlensäure um. Diese kann durch Belüften leicht ausgetrieben werden und Du kannst Dir - je nach Fisch - das gewünschte Wasser ohne weiteres durch Verschneiden herstellen. Der Nutzen eines solchen Kationenaustauschers ist wesentlich höher als der einer CO2-Anlage.