Schade, wäre zu schön gewesen...
Hallo Thorsten,
aber auch nichts schlimmes. Fassen wir mal zusammen:
1. Das unbehandelte Rohwasser des Wasserwerkes hat ~ 5,6 KH
2. Das (behandelte) Leitungswasser hat ~ 11 KH
3. Das Aquariumwasser hat ~ 7 KH.
Der Verzehr von 4 KH zwischen Leitungs- und Aquarienwasser lässt sich mit Nitrifikationssäuren (Salpetersäure) erklären. Dazu habe ich am Anfang des Threads schon mal was geschrieben.
Der Zuwachs von 5,4 KH zwischen Roh- und Leitungswasser erklärt sich m.E. durch Entsäuerung des Rohwassers durch das Wasserwerk. Nach der Tabelle hat das (unbehandelte) Rohwasser ein PH von 6,88, nach Sätttigung durch CaCo3 hat es ein PH von 8,04.
Die freie Kohlensäure würde das Leitungsnetz angreifen (Korrosion) und daher wird dieses Rohwasser durch Zugabe von Calciumkarbonat oder gebranntem Dolomit entsäuert, praktisch wird also Karbonat zugeführt, bis die freie Kohensäure gebunden ist. Daher auch das hohe PH des Leitungswassers.
Sei´s drum, das Wasser kommt mit KH 11 aus der Wasserleitung. Wenn Du - wie Du geschrieben hast- über jede Menge vollentsalztem Wasser verfügst, kannst Du entsprechend Deiner Wunschwerte verschneiden.
Ansonsten kannst Du mit einem schwach-sauren Kationentauscher die KH auf Null bringen und praktisch vollentsalztes Wasser herstellen.
Über schwach-saure Kationentauscher informiert Dich:
www.vollentsalzer.de dort unter Teilentsalzer nachschauen oder
www.minionic.de dort unter schwach-saurer Katioentauscher nachschauen. Herr Pagels von der Fa. Minionic informiert Dich ggf. äusserst kompetent und freundlich, die Tel.-Nr. findest Du im Impressum.
Im übrigen enthält die Gralla-Seite einen Fehler,der schwach-saure Kati wird lediglich mit 3%iger Salzsäure regeneriert.
Eine 5-Liter-Säule kostet Dich mit Entlüftungsventil und Versand so 140,-- €. Damit kannst Du dann rd. 2500 Liter Wasser mit 0 KH herstellen.
Dies geht allerdings auch mit Osmoseanlagen, von denen ich aber nichts halte. Erstens sind gute Osmose-Anlagen deutlich teurer und produzieren neben dem eigentlich Osmose-Wasser noch recht viel Abwasser. Auch müssen die Membranen auch mal erneuert werden, da sind dann auch leicht 50,-- €fällig. Zu guter Letzt produzieren viele günstige Osmose-Anlagen - neben viel Abwasser - auch wenig Osmose-Wasser, manchmal nur 150 Liter je
Tag.
Vorteil ist allerdings, dass man nicht mit Säuren hantieren muss, wie bei den Ionenaustauschern. Aber eine Regeneration bzw. das Ansetzen einer Regenerationslösung sollte jeder halbwegs vernünftige und vorsichtige Mensch hinkriegen. Aber wenn Du z.B. kleine Kinder hast kann das mit der Säure trotzdem mal gefährlich werden.
Vor- und Nachteile haben halt beide Systeme. Ich arbeite seit über 30 Jahren ohne jedes Problem mit Ionenaustauschern, trotz damals 3 kleinen Kinder, die ihre Augen und Finger überall hatten. Man muss dann halt die Säure bzw. beim VE auch die Lauge kindersicher aufbewahren oder nur soviel kaufen, wie man für eine Regeneration braucht. Bei mir ist jedenfalls nichts passiert. Die Harze haben eine Lebensdauer von mindestens 10 Jahren (ein Freund von mir hat seine Harze nun schon seit 17 jahren ohne jeden Kapazitätsverlust) und sind praktisch wartungsfrei. Es kommen nur noch die Salzsäurekosten für die Regeneration hinzu. Bei uns in den Baumärkten kaufe ich einen 10-Liter-Kanister 21 - 23%ige Salzsäure für ~ 10,-- €.
Wenn Du noch Fragen hast, nur zu.