Hallo zusammen,
Bei einer Verminderung von 20 KH auf z.B. 5 KH mit HCL entsteht - wie ich schon geschrieben habe - soviel Kohlensäure, dass dies für Fische tödlich wäre.
Also mus die Kohlensäure durch Belüftung ausgetrieben werden, was Zwischenlagerung (z. B in einer Regentonne) des Wassers bedeutet und evtl. ein Platzproblem in der Wohnung (jedenfalls bei größeren Mengen) oder zumindest ein Temperaturproblem im Winter bei der Lagerung draussen oder in der Garage darstellt. Ausserdem muss ein Stromanschluß vorhanden sein für die Belüftung.
Regenwasser kann erheblich verschmutzt sein (Dach, Dachrinnen aus Zink oder aus der Luftverschmutzung an sich) und muss ggf. aufwendig vor Gebrauch gefiltert werden. Dann stellt es eine gute Alternative dar, jedenfalls dann, wenn man genug Wasser sammeln und lagern kann um etwa eine Trockenzeit im Sommer überbrücken zu können.
Die PH-Senkung bei Altwasser ist auf sehr viel Ammonium bzw. Säuren zurückzuführen, die durch die Nitrifikationsbakterien bzw. die Abbau- und Umwandlungsvorgänge an sich entstehen.
Meist in in Altwasser auch sehr viel Nitrat enthalten.
Im übrigen verläuft die Nitrifikation über Eiweiss - Ammonium/Ammoniak - Nitrit - Nitrat keineswegs immer ungestört, es kommt zu gefährlichen phenolischen Zwischenverbindung, es finden Rückreduktionen von Nitrat zu Nitrit statt und oft entstehen auch fischgiftige Aminosäuren.
Nach meiner Meinung ist Altwasser Jauche und sollte nur ausnahmsweise einem Fisch zugemutet werden. Leben ist nämlich mehr als Überleben.
Nehmen wir an, es gäbe ein Becken mit diesem Altwasser, PH 6,8 und einem hohen Ammoniumgehalt, z.B. 40 mg/Liter, bei 200 Litern wären dies 8000 Milligramm oder 8 Gramm Ammonium.
Beim nächsten größeren Wasserwechsel - sagen wir 50% - mit normalem - alkalischem - Leitungswasser steigt der PH-Wert schnell mal deutlich auf über 7, sodass sich schlagartig das Ammonium in das äußérst fischgiftige Ammoniak umwandelt.
Dann würden aus 8 Gramm Ammonium rechnerisch 4 Gramm oder 4000 Milliliter/200 Liter oder 20 mg/Liter Ammoniak, wenn der PH-Wert nur hoch genug steigt.
Selbst wenn das PH nur deutlich über 7 steigt - sagen mir mal 7,4 - bleibt prozentual noch genug Ammoniak übrig, um den letalen Wert von ca. 1mg/Liter zu erreichen.
Soviel zu Altwasser.
Dann steht der Durchschnittsquarianer fassungslos vor seinen toten Fischen und versteht die Welt nicht mehr. Dabei ist das Wasser doch kristallklar.
Also: Verminderung der KH kann sinnvoll und risikolos nur durch Voll- oder Teilentsalzung bzw. Osmose erreicht werden.
Wer das nicht kann oder will, der sollte sich vor Augen führen, was Nanaglen2001 vor einiger Zeit geschrieben hat:
"Ich halte die Fische, die zu meinem Wasser passen".
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen
. Daher finde ich auch die Aussage von Daniel, er werde auf Ostafrikaner umsteigen, sehr gut.
Freundliche Grüße
Dieter