Hallo Anna,
für Dein Becken kann ich Dir die Gewöhnliche Moschusschildkröte Sternotherus odoratus empfehlen. Gute Haltungsempfehlungen bietet z.B. folgender Link:
http://www.zierschildkroete.de/odoratus.html
Meine eigenen dürftigen Erfahrung in der bisher knapp zweimonatigen Haltung sind folgende.
Ich habe Ende 2008 zwei adulte Moschusschildkröten gegen einen Flowerhorn getauscht, zufällig sogar ein Pärchen mit den klingenden Namen Fritz & Frieda.
Anfänglich hielt ich sie gemeinsam in einem Becken 1,0 Mtr. x 0,3 Mtr.. Etwas knapp und es ging auch nicht lange gut. Nach ca. 2 Wochen musste ich sie trennen, da sich das Weibchen vehement gegen die Annäherungsversuche des Männchens wehrte und ihn im Gesicht und an den Vorderbeinen verletzte.
Seitdem bewohnen sie in Einzelhaltung jew. Aquarien von 0,75 x 0,4 Mtr. bei einem Wasserstand von ca. 30 cm ohne zusätzliche Heizung.
Wichtig ist, dass sie die Möglichkeit haben, sich beim Luftholen entspannt festhalten zu können, sonst werden sie hektisch. Bei mir dient dazu der Innenfilter sowie Moorkienholz. Auch müssen sie sich zum schlafen am Bodengrund verkriechen können, z.B. unter Holz, damit sie Deckung von oben haben. Und sie graben gerne, von daher ist Bodengrund wichtig. Und klar, eine Insel zum abtrocknen und sonnen. Einen Eiablageplatz werde ich Frieda in den nächsten 2 Wochen noch einrichten. Dazu wird ein 12 Ltr. Plexiglasbecken hergerichtet
Sie können schwimmen, sind aber doch recht schwerfällig dabei. Deshalb ist es wichtig, absinkendes Futter anzubieten. Pellets und Gammarus an der Wasseroberfläche wird nur wenig vom Männchen gefressen, das Weibchen ignoriert Futter an der Oberfläche komplett. Das führt letztlich zu Gammelecken und belastet das Wasser unnötig. Ich füttere mit absinkenden Forellenpellets, gefrosteten Garnelen, gelegentlich Katzennassfutter und - der Renner - Tauwürmern (den Fetten zum Angeln) und Turmdeckelschnecken. Ab Frühjahr werden auch Gehäuseschnecken aus dem Garten dran glauben müssen.
Die Vergesellschaftung mit Fischen funktioniert bisher problemlos, nur verletzte bzw. tote Fische sind interessant.
Beim Männchen lebt ein 15-köpfiger Schwarm Leopardbärblinge und einige Nachzuchten A. nigrofasciatum marbled und beim Weibchen 4 Rautenflecksalmler, 2 Prachtbarben und ebenfalls Nigro-Nachzuchten.
Die individuellen Unterschiede sind erstaunlich.
Frieda ist scheu, fast nur nachtaktiv und sehr mäkelig beim fressen. Bisher wecken nur Tauwürmer und Turmdeckelschnecken ihr Interesse. Alle anderen Leckereien wurden entweder von den Fischen verputzt oder mussten mühsam entfernt werden. Auch habe ich sie noch nie beim sonnen gesehen.
Fritz dagegen ist cool, neugierig, zutraulich und verfressen. Er ist zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs und sitzt gelegentlich auch auf seiner Sonneninsel.
Einziger echter Nachteil: Sie machen sehr viel Dreck, sowohl beim fressen als auch durch die Verdauung.
Gruß
Jon