Hallo liebe Aquarienfreunde,
mit Freude möchte ich Euch hier eine seltene Fischart aus Europa vorstellen, den Europäischen Hundsfisch, der auch
Ungarischer Hundsfisch (Umbra krameri) genannt wird. Die Hundsfische gehören zu den Hechtartigen (Esociformes) man
erkennt dies äusserlich lediglich an der weit nach hinten verlagerten Rückenflosse. Ausserdem ähneln die Hundsfische
den Hechten stark im (Beute-)Verhalten. Wie bei den Hechten so werden auch bei den Hundsfischen die Weibchen grösser
als die Männchen. Im Frühjahr bauen die Weibchen ein Nest in Form einer Kuhle in dichten Pflanzenbeständen oder Torffasern.
Das Gelege wird meist vom Weibchen (seltener vom Männchen) bewacht.
Hundsfische werden 10 bis max. 13 cm gross und leben in in Tümpeln, Gräben, Sumpfgewässern und Torfmooren. Zur Anpassung an diese extremen Lebensräume könne Sie zusätzlich atmosphärische Luft atmen, die über einen Gang vom Darm in die Schwimmblase gepresst wird. Zum Teil nimmt man auch an bzw. habe ich auch festgestellt dass auch bei relativ guten Sauerstoffverhältnissen die Luftatmung noch eine Rolle spielt.
Gefressen werden ausschliesslich Lebendfutter wie Mückenlarven und Wasserflöhe, Tubifex. Bei amerikanischen
Hundsfischen gab es welche die kleine Fische ungern gefressen haben, aber auch welche die in einer Nacht eine ganze Gruppe von kleinen roten Buntbarschen (keine Fischbrut mehr, Jungfische) weggeputzt haben. Die Tiere gewöhnten sich auch an Frostfutter aber keineswegs an Flockenfutter.
Europäische Hundsfische sind in Deutschland nicht zu bekommen und in den Ländern (Österreich, Ungrarn, Rumänien) sind sie streng geschützt und daher ebenfalls nicht zu beziehen. Ich hatte das Glück über Kontakte an 14 Tiere, z.T. einsömmrige Jungtiere zu kommen. Diese stammen allesamt aus einer privaten Nachzucht in einem dichtbepflanzten, kleinen Gartenteich.
Erfreulicherweise haben die Tiere die einstündige Autofahrt gut überstanden und zumindest die Jungtiere haben wenige Minuten nach dem Einsetzen im Aquarium angefangen, Jagd auf Beute zu machen. Ich schmiss ein paar rote Mückenlarven hinein die gleich verzehrt wurden. Ich halte die Hundsfische ohne eine Belüftung da es für sie vorteilhafter erscheint. Hundsfische (zumindest U. pygmaea aber bei krameri wirds vermutlich nicht anders sein) gewöhnen sich sehr schnell an den Pfleger und zeigen kaum Scheu, eher Neugier. Die U. krameri sollen einen angeblich in den Finger kneifen hält man diesen lange genug ins Wasser.
Bis das 200 l Becken da ist (noch ca. 2 Wochen) werden die 2 bis 3 cm langen Tiere noch in dem 60er Becken gehalten was aber aufgrund der dichten Bepflanzung kein Problem darstellen sollte. Mein Ziel ist nun die Haltung und insbesondere die Nachzucht dieser faszinierenden und beinahe in Vergessenheit geratenen Art deren Erhaltung aufgrund der dramatisch rückläufigen Lebensräume
in der Natur wünschenswert ist.
Eigene Fotos habe ich noch keine da die Tiere heute Abend eingesetzt wurden und noch keine ordentlichen Bilder möglich waren.