Hi Fories,
nach längerer Abstinenz ein Update zu meinen "Drachen".
Es stellte sich ja heraus, dass diese Fische nicht gästezimmertauglich sind. Da Gäste bei uns nicht alltäglich und somit "normal" sind, provozierten deren nächtliches Gebaren die "Drachen". D.h. bei jeder Regung gästseits wurde entrüstet, ausdauernd und laut "gebellt" ......
Da ich den bedauernswerten ........ Fischen diesen Stress nicht mehr zumuten wollte, zogen sie im Nov. 2008 um in unsere Küche. Eingerichtet mit ca. 12 cm hohem Korallensand, 2 Röhren und etlichem Lochgestein als Deckung. Mitbewohner sind mehrere Rennschnecken, ein Ancistrusweibchen und eine Grundel.
Es setzten sofort umfangreiche Sandbewegungsmassnahmen ein, die zur Namensgebung führten: Himpelchen & Pimpelchen. Inspiriert durch dieses ..... ähhh Gedicht:
Himpelchen & Pimpelchen sassen auf`m Berg
Himpelchen ist ein Heinzelmann und Pimpelchen ein Zwerg ....
Nach den ersten Buddelaktivitäten waren beide Fische mit Sand "paniert". Ich vermute, dass sie bei Stress verstärkt Schleim absondern, was u.a. dazu führt, dass vermehrt Partikel an ihnen hängenbleiben und so den Tarneffekt noch erhöhen.
Es dauerte einige Tage, bis das Gesumme und Gebrumme ruhiger wurde und sie sich auf feste "Wohnsitze" geeinigt hatte. Pimpelchen, dass vermutliche Weibchen (rundlich, weniger kontrastreich, kleinere Brustflossen) residiert auf der linken Seite in einer Röhre, Pimpelchen, das angenommene Männchen (schlanker, dunkler, grössere Brustflossen) grub sich rechts eine Mulde unter`m Lochgestein und kann direkt zur Scheibe hinausgucken.
Tagsüber ist es seither sehr ruhig. Die Beiden ruhen in ihren Tagesverstecken. Bei Hunger stecken sie die Köpfe heraus und hoffen auf Beute, sind sie satt, sieht man sie fast nicht. Interessant ist, dass sie ihre Höhlen sehr sauber halten und Mulm und Kot regelmässig entfernen. Dabei wirbeln sie eine Menge "Staub" auf und sind sehr energisch.
Nachts sind sie sehr agil, schwimmen herum und wechseln ständig ihre Lauerpositionen, um Beute zu machen.
Während ihres beeindruckenden Wachstums war ihr Appetit gesegnet. Im Schnitt frassen sie jweils bis ca. Ende Februar täglich 1 - 2 Futterfische von ca. 3 - 4 cm Länge. Eine Kontrolle im Februar ergab eine Gesamtlänge bei Pimpelchen von 22 cm und ein Gewicht von 150 g. Himpelchen mass knapp 20 cm und wog 130 g.
Seit März ist ihr Appetit deutlich geringer. 10 Futterfische um ~ 4 cm reichen zwischenzeitlich 2 - 3 Wochen. Oft wird über mehrere Tage gar nicht gefressen. Ich vermute, dass das Wachstum sich deutlich reduziert hat.
Mitbewohner, die nicht in`s Maul passen, werden ignoriert. Allerdings sollten sie auch eher ruhig und nicht territorial sein. Hektische und agressive Mitbewohner führen dazu, dass sich die "Drachen" noch mehr verstecken. Auch sollte die Anzahl der Futterfische nicht zu gross sein, weil sonst deren Aktivitäten die "Drachen" nervt und sie sich ebenfalls zurückziehen.
Es stellte sich heraus, dass die Schnecken, das Ancistrusweibchen und auch die Grundel als Mitbewohner i.O. waren. Das Zusammenleben mit Chichliden dagegen funktionierte überhaupt nicht und auch ein Schwarm von 15 Goldfischen führte kurzzeitig geradezu zum Hungerstreik ......
Seit dem Jahreswechsel respektiere ich ihren Wunsch nach Ruhe und mache keine weiteren Vergesellschaftungsversuche mehr. Sie bekommen max. 10 Futterfische im zwei - dreiwöchigem Rhytmus, die wiederum alle zwei Tage mässig gefüttert werden. Ansonsten wechsle ich wöchentlich ca. 50% des Wassers und salze bei jedem 2. - 3. Wechsel mit 3 g. Meersalz je Liter nach. Vom filterreinigen alle 4 - 6 Wochen abgesehen sind das alle Pflegemassnahmen, die nötig sind.
Im April dann die Überraschung. Im Frühtau zu Berge (es war noch fast dunkel!) hörte ich "ihn" das 1. Mal "singen". Beim Betreten der Küche in der Morgendämmerung dachte ich erst, das Fenster ist offen und `ne Strasse weiter quält jemand seine Mofa oder so ..... Das Fenster war aber zu, es war tat- und sächlich einer der "Drachen". Das brummende Summen war etwas stottrig auf- und abschwellend und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit `nem Elektrorasierer ...... kurz vor`m explodieren *ggg*.
Noch an drei weiteren Morgendämmerungen hörte ich diese Geräuschkulisse, dann wurde es ihm vermutlich zu hell für solche Aktivitäten bzw. ich bin zu spät dran ...
Das vermutliche Weibchen hat einen üppigen Bauchumfang, es könnte ein Laichansatz sein. Bisher hat sich an ihrem Umfang aber nichts geändert und offensichtliche Balz- bzw. Paarungsaktivitäten sind mir bisher auch nicht aufgefallen. Bei meinen doch recht scheuen "Nachtschwärmern" aber auch kein Wunder ......
Gruß
Jon
P.S. Anhängend mal ein paar Bilder .....
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