Apfelschnecken sind Süßwasserschnecken. Sie kommen aus der tropischen Klimazone. Da die Apfelschnecken stehende Gewässer und Sümpfe bevorzugen, die in dieser Klimazone sauerstoffarm sind und manchmal austrocknen, haben die Apfelschnecken sowohl Kiemen als auch Lungen entwickelt. Viele Gattungen haben aus einer Falte des Mantels eine schlauchartige Röhre, den Syphon, entwickelt, der ihnen das Atmen wie mit einem Schnorchel ermöglicht, ohne ganz an die Wasseroberfläche kommen zu müssen. Sie halten den Syphon über die Wasseroberfläche und pressen mit Pumpbewegungen Luft in ihren Körper.
Fortpflanzung:
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Während der Paarung "sitzt" das Männchen auf dem Weibchen und führt seinen lappenartigen Penis in dessen Geschlechtsöffnung ein. Häufig wird der Penis mit dem Atemrohr (Syphon) verwechselt, das aus einem ausstreckbaren Hautlappen besteht. Jedoch befindet sich der Syphon links vom Kopf während der Penis auf der rechten Seite angelagert ist. Die meisten Apfelschneckenarten legen ihre Eier außerhalb des Wassers ab. Hierzu verlassen Sie das Wasser und heften ihre Gelegepakete an Halme oder (wenn sie als Haustiere gehalten werden) an die Scheibe des Aquariums oder in die Abdeckung. Die Gelege erstarren an der Luft schnell und dürfen auch nicht ins Wasser fallen, da beim Eintritt desselben die Embryonen ersticken würden. Anders ist es bei den Gattungen Marisa und Asolene die ihre Gelege im Wasser ablegen.
Verhaltensweise:
Während manche Apfelschneckenarten wie die Zebra-Apfelschnecke (Asolene spixi) oder die normale Apfelschnecke (Pomacea bridgesi) relativ problemlos in Aquarien zu halten sind, vergreifen sich andere Arten, allen voran die Paradiesschnecke (Marisa cornuarietis) oder die Art Pomacea canaliculata oft extrem an Wasserpflanzen. Man kann durch füttern von Salaten und anderen Gemüsesorten das Pflanzenfressen etwas unterbinden, am besten aber ist es Pflanzen einzusetzen, die die Schnecken nicht mögen, wie z.B. Mooskugeln, Javamoos, Horn- und Nixkraut, sowie Wasserpest. Wenn eine Schnecke länger als einen Tag regungslos irgendwo liegt, sollte man nachsehen ob sie eventuell tot ist. Tote Tiere bringen das Wasser sehr schnell zum Umkippen, daher müssen sterbende oder tote Tiere unumgänglich und sofort entfernt werden!
Nahrung:
Apfelschnecken sind Allesfresser. Die meisten fressen allerdings überwiegend pflanzliche Nahrung und nur ab und zu tierische Kost.
Eine Auswahl an Futter ist z.B. alle gängigen Trockenfuttersorten, Gemüse, Gefrierfutter, Lebendfutter, Aas, abgestorbene Pflanzenreste, manchmal gesunde Aquariumpflanze, Futtertabletten.Besonders gerne werden Salate, Zucchini und Gurken gefressen, wobei letztere das Wasser oft stark belasten.Das Gemüse muss vor dem Verfüttern selbstverständlich gewaschen.
Apfelschnecken im Aquarium:
Von der Vielzahl an Gattungen und Arten haben es nur wenige geschafft die Welt der Aquaristik zu erobern. Allen voran ist es die Art Pomacea bridgesi der das gelungen ist und die wir heutzutage als die "typische" Apfelschnecke kennen. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts tauchten erstmal Vertreter dieser Art in Aquaristikfachgeschäften auf. Der richtige Durchbruch für die Apfelschnecken kam jedoch erst, als die auch optisch attraktive Albinoform dieser Art (gelbes Gehäuse, weißer Körper mit oranger Sprenkelung) herausgezüchtet wurde, die wir heute als "Goldene Apfelschnecke" kennen. Heute gibt es neben der braunen Wild- und der Albinoform auch blaue, grüne, lilafarbene, rosarote, weiße, kupferne und orange Tiere. Diese gehören alle der Pomacea bridgesi an. Diese Art hat auch den Vorteil, dass sie sich in der Regel nicht an gesunden Aquarienpflanzen vergreift, wie auch die wesentlich kleinere aber äußerst hübsche gestreifte Zebra-Apfelschnecke (Asolene spixi). Das kann man von anderen Arten wie der Paradiesschnecke Marisa cornuarietis nicht behaupten, denn diese fressen alles im Aquarium auf, was Pflanze heißt. Ebenfalls richtige Rasenmäher sind die Pomacea canaliculata.
Apfelschnecken sind eine Bereicherung für das biologische Gleichgewicht in jedem Aquarium, da sie tote Tiere, Pflanzen- und Futterreste verzehren. Gleichermaßen sind sie ein sehr guter Indikator für die Wasserqualität. So deuten beispielsweise dünne und löchrige Gehäuse auf zu weiches Wasser und fehldenden Kalkzusatz für diese Tiere hin.
WICHTIG: Apfelschnecken haben einen regen Stoffwechsel und müssen beim Einsetzen in das Aquarium dementsprechend mindestens wie ein mittelgroßer Fisch berechnet werden. Die Faustregel besagt dass eine einzige Apfelschnecke etwa 10 Liter Wasser für sich alleine beansprucht!
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »welsliebhaber« (9. Mai 2007, 07:33)