Procambarus clarkii, tolle Farben und besser als sein Ruf...
Hier berichte ich Euch über eine der für mich halterisch und optisch attraktivsten Flußkrebsarten, die für die Aquarienhaltung geeignet und auch für Anfänger leicht zu halten ist.
Im Laufe der nächsten Zeit werde ich hier im Forum auch noch einige andere Erfahrungs- und Haltungsberichte einstellen, sie sind nicht immer neu und zum Teil sicher dem einen oder anderen bekannt, nichtsdestotrotz aber informativ. Viel Spaß damit beim Schmökern.
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs, auch bekannt nach seiner Heimat als Roter Florida Lobster oder Louisiana-Flußkrebs ist in verschiedenen Farbzüchtungen wie orange, weiß, blau und weißblau (pearl blue). Auch habe ich schon hell (schlecht orange?) gefärbte, gelbe Tiere gesehen.
Ich halte sie mit verschiedenen Fischen in mehreren Becken, z. B. Neon, Endler-Guppies, Blauen Antennenwelsen, Kardinalfischen, Kärpflingen, Red-Fire Garnelen, White Pearl Garnelen..., sie werden bis zu 15 cm groß, wobei die Männchen oft gewaltige Scheren entwickeln und die W an Größe übertreffen. An die Wasserbeschaffenheit stellen diese Krebse keine besonderen Ansprüche und vermehren sich bei entsprechender guter Pflege und Fütterung problemlos mit großen Nachzuchtraten. So hatte ich gleich in meiner ersten NZ über 120 Jungtiere...
Aq.- Größe: 80cm (120l) für ein Paar oder Trio
Temperatur: 18-24 °C (unbeheizt)
Filterung: Eheim 2026
Bepflanzung: Vallisneria spiralis, Vallisneria gigantea, schwimmender Hornfarn
Bodengrund: Flußkies (nicht zu grob) und kunststoffbezogener Kies (2-3mm Körnung)
Einrichtung: Große Steine, Moorkienwurzeln und Schiefer
Futter: Ich ernähre meine mit hochwertigem Trockenfutter, Diskusgranulat, 1x wöchentlich Mülas o. a. Gefrierfutter, Gurke, Paprika, ab und an gebrühten, gedrückten Erbsen, Welschips und Tabs (JBL), viel Laub (Buche und Eiche). Werde auf den Tip eines Bekannten nun auch einmal Banane probieren.
Leider ist der Appetit von Procambarus clarkii auf die Bepflanzung ein echter Wermutstropfen, der jedoch nicht von der Haltung dieser Art abschrecken sollte. Meine clarkiis zeigten sich nach Eintritt der Geschlechtsreife leider als sehr pflanzenunfreundlich und bis auf Riesenvallis und Vallisneria spiralis wurde zumindest überall mal geknabbert, auch an Sachen, die sonst niemand angeht, wie z. B. Anubias und Javafarn, die scheints den Tieren besonders munden...
Aber auch mit Vallisnerien, Steinen und Holz läßt sich ein hübsches Becken gestalten. Oben habe ich Schwimmenden Hornfarn unter der Oberfläche, der die Lichtverhältnisse dämpft, dieser wird meistens in Ruhe gelassen.
In jedem Fall ist die "Planzenunfreundlichkeit" direkt abhängig von der Menge pflanzlicher Kost und Laub, die angeboten wird. Als sehr gute Rohkostergänzung hat sich auch (bitte nicht lachen... ) das sehr hochwertige Meerschweinchenpelletfutter, daß wir für unsere MS haben, erwiesen. Die Clarkiis stehen darauf, es besteht hauptsächlich aus Luzerne und ist hochgradig mit Vit. A, B-Vitaminen, C, D3 und K angereichert und eiigentlich speziell für schnellebige Kleinsäuger entwickelt. Auch meine großen Prachtschmerlen, AS und Welse fressen es gern, es trübt das Wasser nicht, dieses Futter (Pellets) ist extra für Kleintierzüchter hergestellt und nicht im normalen Fachhandel erhältlich.
Jedem Aquarianer, der einmal etwas Neues probieren möchte und an Wirbellosen interessiert ist, kann ich nur dazu raten, es einmal mit P. clarkii zu probieren, allein das Erlebnis, die Nachzuchten aufwachsen zu sehen und der Augenschmaus, den die Eltern darstellen, macht die Haltung lohnenswert. Unten habe ich Euch einige Aufnahmen der von mir gepflegten Tiere und der Aquarien eingestellt, in denen ich sie halte...
Die Geschlechter sind ab einer Größe von 4cm leicht zu unterscheiden.
Männchen mit zu Geschlechtsorgan umgewandelten
Schwimmfüßchen zwischen dem letzten Beinpaar, sieht aus wie ein "Y"...
Weibchen:
Das "Y" fehlt beim W
Die größeren, langen Scheren eines gerade geschlechtsreifen M, die Mitte der oberen Schere bereits mit deutlicher Biegung der Oberkante nach unten, die linke Schere kleiner, da nach einem Kampf am Nachwachsen
Weibchen, gut zu sehen die im Vergleich kleineren Scheren des W,
die obere Schere ohne Biegung nach unten, die Oberseite ist gerade.
Procambarus clarkii beim Geschlechtsakt
Bild meines neuen Clarkii-Beckens (noch nicht fertig) mit meiner dritten, selbstgezogenen Generation orange, zur Zucht, die Farbe wird immer kräftiger...
Mein schönstes Männchen, einer der Stammväter meiner Zucht
Fütterung und Futterneid:
Drei der Weibchen:
Eigene NZ 1-2 Wochen alt:
Eigene NZ 4-5 Wochen alt:
Eigene NZ orange 3 Monate:
NZ "gelb" 3 Monate:
Orange eigene NZ 4,5 Monate frisch gehäutet:
Pearlblue und rot (naturfarben):
Eigene NZ Orange und Weiß 6 Monate:
Meine Zuchttiere leben in diesen Becken:
ajw120565